Welches Stimmgerät kaufen? Welches Stimmgerät benötige ich?
Zu Anfang stellt sich jeder zunächst die Frage, welches Stimmgerät er beispielsweise für eine Gitarre, einen Bass, eine Geige oder eine Harfe etc. benötigt.
Wozu ein Stimmgerät?
Ein Stimmgerät, auch engl. Tuner genannt, hat primär die Funktion die Stimmung eines Instrumentes auf seine Richtigkeit zu prüfen und anzuzeigen, ob der Ton zu hoch, zu tief oder doch genau richtig gestimmt ist. Gerade am Anfang erleichtert es den Einstieg und ist eine echte Hilfe beim Stimmen.
Die Tonaufnahme kann durch verschiedene Arten geschehen. Am häufigsten besitzen Tuner ein integriertes Mikrofon, das den Ton akustisch aufnimmt (z.B. Seiko Tuner). Beim ruhigen Stimmen zuhause oder wenn keine störenden Nebengeräusche zu erwarten sind, ist diese Variante die einfachste Stimm-Methode.
Zu beachten wäre beim Stimmen, dass sich der Tuner so nah wie möglich am Instrument befindet um den Ton klar an das integrierte Mikrofon übertragen zu können. Je deutlicher der Ton an das Mikrofon übertragen wird umso genauer ist das Ergebnis. Hierfür eignen sich Stimmgeräte sehr gut, welche direkt am Instrument als Clip befestigt werden (z.B. Clip Tuner von Planet Waves).
Andere Tuner verfügen über einen Anschluss für sogenannte Tonabnehmer. Das ist beispielsweise eine Klammer bzw. ein kleiner Clip, der an dem Instrument befestigt wird und durch ein Kabel mit dem Stimmgerät verbunden ist (z.B. Tonabnehmer von Seiko, Intelli). Dieser Tonabnehmer nimmt den Ton nicht akustisch über ein Mikrofon, sondern durch die von ihm gemessene Schwingung des Instrumentes auf.
Eine weitere Möglichkeit der direkten Tonaufnahme ist das Anschließen von elektronischen oder akustischen Instrumenten an den Tuner mit Hilfe eines Klinkensteckers. Jedoch besitzen nicht alle Tuner den Klinkeneingang.
Sollte man auf diese Weise stimmen wollen wäre vorab zu prüfen, ob das gewünschte Stimmgerät einen Klinkeneingang besitzt (z.B. Tuner von Korg). Ebenfalls ist es vorteilhaft, wenn das Stimmgerät über einen Klinkenausgang verfügt. Dadurch kann der Ton von beispielsweise einer E- Gitarre an den Tuner und von dort an den Verstärker weitergegeben werden. Ein Hören des gespielten Tones ist damit möglich. Oder aber man schließt einen Kopfhörer an den Klinkenausgang an, was den gleichen Effekt hat. Der Ton ist dann ebenfalls über den Kopfhörer zu vernehmen.
Der große Vorteil bei der Stimmung durch einen Tonabnehmer/eine Kabelverbindung liegt darin, dass der Ton direkt vom Instrument an das Stimmgerät übertragen wird. Störende Faktoren wie Rauschen, laute Umgebungsgeräusche oder andere Instrumente werden dadurch ausgeblendet. Sehr empfehlenswert ist diese Stimm-Methode, wenn Sie das Instrument in einem Orchester, bei Auftritten mit großem Publikum oder auf lauten Bühnen stimmen möchten.
Pauschal raten wir immer, nicht primär nach dem preiswertesten Modell zu suchen. Unserer Erfahrung nach weisen sehr preiswerte Tuner oftmals Defizite in der Qualität der Tonaufnahme auf. Die Töne werden nicht richtig aufgenommen oder angezeigt.
Die Gefahr ist groß, dass das Instrument folglich nicht korrekt gestimmt wird. Im schlimmsten Fall wird der Ton falsch angezeigt und man spannt beispielsweise die Geigensaite so weit, dass diese reißt. Das ist ganz einfach vermeidbar, indem man in einen hochwertigen Tuner investiert (z.B. Tuner von Seiko, Korg).
Welche Vorteile hat ein Stimmgerät?
Manche Musiklehrer raten bisweilen leider eher von einem Stimmgerät ab. Warum? - Die Vorteile liegen doch auf der Hand.
Die Stimmung des Instrumentes wird von dem Tuner vorgegeben. So mancher Lehrer hat daher die Befürchtung, dass sich sein Schützling eher auf den Tuner, als auf die Stimmung nach Gehör verlässt. Zudem geht das Stimmen mit dem Stimmgerät ja so schön fix und verleitet dadurch zum häufigeren Gebrauch.
Dies mag zu Anfang der musikalischen Karriere vielleicht auch so sein. Wir haben jedoch die Erfahrung gemacht, dass das Gehör auch bei der Verwendung eines Tuners geschult und die Töne nach einer Weile verinnerlicht werden.
Bei manchen Instrumenten, wie beispielsweise der Gitarre oder der Harfe, ist es sogar unablässlich mit dem eigenen Gehör ein wenig nachzustimmen - Bei dem Stimmen mit dem Stimmgerät sind die Töne korrekt. Während des Spiels aber sind für ein gutes Gehör leichte Unstimmigkeiten zu vernehmen, die zu korrigieren sind. Woran das genau liegt wurde bisher noch nicht festgestellt.
Welches Stimmgerät ist das richtige?
Chromatische Stimmgeräte sind kleine Allround-Talente (z.B. von Korg, Seiko). Sozusagen 1 Stimmgerät für alle Instrumente. Das sind beispielsweise Streichinstrumente, Blasinstrumente, Zupfinstrumente und Drums. Es gibt sogar spezielle Stimmgeräte für Tasteninstrumente. Allerdings benötigt man bei Tasteninstrumenten mit großem Tonumfang wie beispielsweise Klavieren, Flügeln, Cembali etc. Erfahrung im Umgang mit den Geräten und vor Allem Übung im Stimmvorgang. Deshalb empfehlen wir eher die Stimmung von Tasteninstrumenten mit großem Tonumfang von einem Klavierbauer bzw. Klavierstimmer vornehmen zu lassen.
Auch für andere Instrumente gibt es speziell auf diese abgestimmte Modelle. Mitunter Tuner für Gitarren & Bässe oder auch Tuner für Ukulelen (z.B. von Lanikai). Diese besitzen meist eine sogenannte Flat-Tuning-Funktion (z.B. von Korg) Das bedeutet, dass die Stimmung durch Knopfdruck am Stimmgerät rasch auf bis zu 5 Halbtonschritte nach unten verändert werden kann. Dadurch ist die Anpassung an verschiedene Musikstile innerhalb kurzer Zeit möglich.
Stimmgerät mit oder ohne Metronom?
Einige Hersteller bieten Stimmgeräte mit Metronom an (z.B. von Intelli). Das bedeutet, dass man den Tuner neben dem Stimmen noch zusätzlich als Metronom benutzen kann.
Unglücklicherweise leidet jedoch oftmals bei einem Stimmgerät mit Metronom die Qualität der Tonaufnahme unter der Multifunktionalität. Wir sind daher eher dazu geneigt den separaten Erwerb eines Metronoms zu empfehlen. Genaue Details zu den Metronomen finden Sie in unserem Ratgeber für Metronome