Stegzuschnitt und Tonabnehmer taugen nichts, Kopfhörerausgang schlecht zu regeln (Gefahr von Hörschaden!), Wirbel schwer zu stimmen.
Mit ausgewechseltem Feinstimmsaitenhalter und adaptierbarer Bratschenstütze als stummes Übeinstrument brauchbar.

Vorab:

Ich bin kein Geiger, sondern E- & A-Gitarren- & Basslehrer. Ich habe mir diese Violine "aus der Not heraus" zugelegt, da unsere 7-jähirge Tochter seit kurzem nun endlich mit dem Violinunterricht begonnen hat und auf eine Lehrerin gestoßen ist, die sich äußerst schwer damit tut, daß wir gegen ihren Rat unser Tochter eine 1/4-Linkshändergeige (ebenfalls vom Musik Steinbach) zum Ausprobieren zurVerfügung gestellt haben. So lerne ich nun ebenfalls Geige, um meine Tochter auf ihrem Weg zu begleiten :-)

Wir wollten unser Tochter die Möglichkeit geben, neben der von der Musikschule geliehenen 1/2 Rechtshändergeige (dort gibt es keine Linkshänder und auch keine Modelle!) auch ein Linkshändermodell auszuprobieren (Ergebnis in unserem Fall trotz ignoration durch die Geigenlehrerin: eindeutig besseres Feeling und Handling mit dem Linkshändermodell)

Zu diesem Instrument gibt es folgendes zu sagen:

Design: ist natürlich Geschmacksache, ich persönlich finde das Design sehr attraktiv, interessant und modern.

Ergonomie: Die Violine liegt ergoniomisch gut in der Hand, klar, das sie schwerer ist (800g), als eine akustische Violine, aber das ist keine Problem.

Verarbeitung: für 55 Euro darf man hier keine optimale Verarbeitung erwarten, der Steg war unregelmäßig gekerbt, so daß der Saitenverlauf ungleiche Saitenabstände hervorbrachte. Nur wer sich zutraut, hier selber Hand an die Feile zu legen, kann sich hier selber helfen (der Steg ist hoch genug, so daß genügend Reserve zum runterfeilen da ist). Zudem muß der Steg montiert werden, da er im Lieferzustand in der beiliegenden Tüte daherkam, also nichts für das sofortige Losfideln.

Elektrik: Der Kopfhörerausgang rauscht auch bei Volumenminimum, nicht schön, aber man kann damit leben. Die beiliegenden Plastikkopfhörer sind von der billigsten Sorte, Sound könnte man als o.k. bezeihen, den Tragekomfort als mangelhaft bis ungenügend, da die Hörer nicht auf meine "Löffel" passen und weh tun, ist aber nicht schlimm, schließlich gibt eigentlich in jedem Haushalt Kopfhörer, oder?

Der Instrumentenausgang rauscht dagegen nicht, da ist alles in Ordnung und auch der elektrische Klang ist befriedigend, für diesen Preis sogar richtig gut! Es war kein Problem, mittels Hardiskrecording einen kompakten stabilen Violinsound in den Rechner zu schicken. Am Instrument gibt es einen Volumenregler und einen Toneregler (dumpf - grell), welche gut funktionieren, ein dritter Drehregler ist ein Ein-/Ausschalter, um den beiliegenden 9-Volt-Block für den Peamp zu schonen.

Negativ ist mir aufgefallen, daß diese E-Geige lediglich nur über einen einzigen Feinstimmer für die e-Saite verfügt, so wird es fast unmöglich, die Geige korrekt zu stimmen!!! Dies ist meines Erachtens der gravierenste Minuspunkt bei diesem Set.
Hier kommt man nicht drum herum, Feinstimmer nachzurüsten oder gleich den kompletten Sattel gegen einen mit Feinstimmern zu tauschen.

Die angeschraubte Schulterstütze ist zwar in Ordnung, kann aber keinesfalls so weitreichend und komfortabel eingestellt werden, wie eine Wolf Forte Secondo, und eine solche läßst sich aufgrund der abweichenden Korpusgeometrie auch nicht so einfach nachrüsten.

Der Bogen (und das beiliegende ahrte Kolophonium) geht in dieser Preisklasse auch in Ordnung, damit kann man arbeiten.

Die beiligende Softtasche halte ich bei einer Geige für problematisch, da der emfpindliche Steg nicht wirklich geschützt ist, ein Hardcase ist da wesentlich besser.

Mein Fazit: nach kurzer Kalkulation der Vor- und Nachteile und der auf jeden Fall nötigen Zusatzkosten (Stichwort Feinstimmer) habe ich diese Violine wieder zurückgegeben und mich im gleichen Hause für das nächst teurere Modell von Stagg (Silent Violin) entschieden, denn:

1) die Stagg hat vier Feinstimmer
2) die Stagg hat eine getrennte Klangregelung (Bässe, Höhen, Volumen)
3) die Stagg hat einen rausfreien Kopfhörerausgang
4) die Stagg ist etwas leichter
5) bei der Stagg läßt sich problemlos eine Wolf Forte Secondo-Schulterstütze anbringen
6) die Stagg besitzt ein Hardcase, keine lasche Tasche
7) der Kopfhörer ist deutlich besser und wesentlich bequemer

Bogen und Kolophonium sind gleichwertig und zu berücksichtigen ist auch, daß die Stagg im Sonderangebot doppelt so teuer ist ...

Thomas aus Münster

absolut tolles instrument. einzig der tonabnehmer ist schnell am aussteuern, aber ist keine tragik! 1a gerät

kleiner bausatz-wenn man nicht viel erwartet-ok-schwierig ist eher als Anfänger an eine dif.Aleitung zu kommen-das ist echt Schade.